#1 - Der Tapferste seines Stammes

Shownotes

Herbert Völker liest eine Geschichte, die von einem einzigen Tag im Jahr 1986 handelt, die Protagonisten sind: Niki Lauda und ein Ferrari 288 GTO, damals das schnellste Auto der Welt.

Kommentare (3)

Robert Steiner

Ich kenn den Artikel, hab die Ausgabe in meinem Archiv. Ich will den Niki nicht anpatzen, aber der Verkauf dieses Wagens war damals für mich n.i.O. Ich weiss nicht, aber mich beschleicht das Gefühl, dass die ganze Begeisterung beim Abholen nicht echt war, zumindest aber flüchtig und von kurzer Dauer. Würde zum kühlen Wesen von Niki passen. Lang hats ja dann nicht gedauert, bis er verkauft hat. Und die Argumente mit den Tapsern der Kinder, vielleicht etwas kokett, oder überhaupt eine Ausrede. Was immer der Grund war, Geld oder nicht (ein derartiger Ferrari ist eine Bank in der Wertsteigerung, das kann mir keiner erzählen, dass der nicht irgendwann abhebt), die Leidenschaft war weg, oder vielleicht nie so ganz da. Ob er den Stellenwert verkannt hat, wer weiß. Soweit ich verstanden habe, haben sie dieses Exemplar extra als letztes nur für ihn gebaut, nicht als Teil einer verlängerten Serie. Er scheint den GTO also unbedingt gewollt zu haben. Ihn dann nach so kurzer Zeit abzustoßen erscheint mir unverständlich. Aber so war er. RIP Niki.

autorevue

Lieber Wolfgang, Hier die Antwort von Herbert Völker: Das Haus oberhalb von Hof stand so, dass man vom Fahrweg als erstes zur Schmalseite des Hauses kam, daher hat kein Mensch je den quasi Haupteingang benützt. Diese Schmalseite begann mit der Garage (wunderschön, Glas, Holz, Fliesen), man ist also durch die Garage ins Haus gegangen. Die Kinder hatten die typischen Reflexe, jedesmal das schöne Rot des Ferrari abzutapsen und der Niki hat immer die Tapser weggewischt, was ihm schrecklich auf die Nerven gegangen ist. Außerdem hat sich der Preis des GTO überhaupt nicht bewegt, er schien für Spekulation nicht geeignet zu sein. Aber die Tapser waren das Hauptmotiv. So hat ihn Niki im Frühjahr 1988 an einen Vorarlberger verkauft. Nach dem, was Niki mir gesagt hat, hat er nur den normalen Neuwagenpreis (der ausgewählten Kunden von 1985) gekriegt. Im August dieses Jahres 1988 ist Enzo Ferrari gestorben, der Markt ist im Rausch explodiert, insbesondere kamen ganz neue Japaner als Käufer ohne Limit in die Szene. Der GTO war also schlagartig ein Vielfaches wert, und mit Niki-Lauda-Vorbesitz war’s überhaupt unvorstellbar. Wenn ich den Niki nachher deswegen gehäkerlt ab, hat er nur gejault. Ich erinnere mich auch noch, ihn später gefragt zu haben, was der Vorarlberger dann mit dem Auto gemacht hat. Niki hat's nicht gewusst, vor allem aber hat er’s gar nicht wissen wollen. Er hätte sich im Schmerz gekrümmt.

WKO

Danke sehr! Ich habe den Originalbeitrag schon in meiner Jugend sicher 3 bis 5 mal gelesen!! Wie lang hatte Niki Lauda den 288 GTO dann wirklich behalten? LG aus Kärnten Wolfgang

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.